2022
50 Jahre Nachbarschaftshilfe Eching
WENN WÜNSCHE BEZAHLBAR SIND - BASAR DER NACHBARSCHAFTSHILFE
Lob für aktive Damen: "Ein nicht zu bezahlender Schatz"
Schnäppchenjagd unterm Kirchturm
Faschings-Kaffeeklatsch mit 3G: Gemütlichkeit, Geselligkeit und gute Laune
Echinger Forum | 12.2022
„50 Jahre Nachbarschaftshilfe Eching - ein halbes Jahrhundert, also eine wirklich lange Zeit für einen Verein, der damit deutlich älter ist als unser Bürgermeister oder eben ich selbst." Mit diesen Worten begrüßte die Vorsitzende Christine Moos die anwesenden Mitglieder, Gäste und Bürgermeister Sebastian Thaler, die zur Jubiläumsfeier erschienen waren.
Gegründet 1972 auf Initiative der Freien Wähler mit den Vorsitzenden Kurt Eckerlein bis 1976 und Wilma Becker bis 1982, folgten als Vorsitzende von 1982 bis 1989 Christa Rennicke, von 1989 bis 1991 Hannelore Schacht, von 1991 bis 1999 Lioba Moos, ab 1999 Sonja Riemensperger. Danach folgte 2015 Helmi Lichtenfeld, die den Stab im Jahr 2021 an die neue Vorsitzende Christine MOOS weitergab, die nun mit ihrem Vorstandsteam die Geschicke des Vereins lenkt. Von Vereinsbeginn an waren Christa Rennicke und Rosemarie Uffinger dabei und tatsächlich auch anwesend und wurden mit einer Urkunde geehrt.
„Der Blick zurück auf fünf Jahrzehnte kann uns mit Stolz erfüllen", meinte Moos. Viele „alte" und neue Aktionen wurden initiiert und werden noch heute von den aktiven Mitgliedern getragen. Da sind die Basare, Faschingsfeiern, Seniorenstüberl, Tanztee, Weltkindertag, um nur einige zu nennen. Der Verein werde getragen durch das Engagement seiner Mitglieder. Es seien doch vor allem die Freude am gemeinsamen Tun, der Zusammenhalt als starkes Team, was über die Jahre auch zu vielen Freundschaften und engen Beziehungen geführt habe. Und der Stolz, gemeinsam etwas für die Gesellschaft zu tun.
Aber man dürfe sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Es gelte, nach vorne zu schauen. Denn es gibt einige Herausforderungen, denen sich die NBH wie viele Vereine aktuell stellen müssen. Es gibt Nachwuchsprobleme. Die aktiven Mitglieder sind teils im Rentenalter und es fehlt an jungen Leuten, die die Aufgaben übernehmen können. Kaum eine oder einer hat heutzutage noch Zeit für eine ehrenamtliche Betätigung, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Auch Männer sucht man bislang bei der NBH vergebens. Das war in den Gründungsjahren durchaus anders.
Die letzten zweieinhalb Jahre waren durch die Kontaktbeschränkungen der Pandemie geprägt. Die Veranstaltungen und Vereinstreffen mussten ausfallen. Sehr gut angenommen wurde der große Bürgerplatzflohmarkt, der anstelle der Basare von der NBH angeboten wurde. Nun gehe es wieder aufwärts. Es seien aber vor allem neue Ideen gefragt, mit denen man auf eine sich ändernde Gesellschaft eingehen kann.
Zum runden Geburtstag wurde von der Jubilarin traditionell gespendet, diesmal an den Verein „Älter werden in Eching". Mit der Spende von 400 € soll älteren Menschen in Not ein wenig unter die Arme gegriffen werden. Gertrud Wucherpfennig vom Verein „Älterwerden in Eching" bedankte sich für die Spende und hob besonders die gute, gemeinsame Arbeit hervor, mit der man sich gegenseitig unterstütze.
In seiner anschließenden Rede betonte Bürgermeister Sebastian Thaler die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit. In der heutigen Zeit werde sie immer wichtiger. Zumal auch die Bedürftigkeit in allen Bevölkerungsschichten zunehme. Auch in Eching gebe es Armut im Verborgenen. Von der Gemeinde überreichte er der NBH eine Spende als Anerkennung der gemeinnützigen Vereinsarbeit. Er betonte aber, dass die NBH das Geld doch bitte diesmal nicht weiterspenden, sondern für sich selbst verwenden solle.
Die Feier wurde musikalisch untermalt vom Klarinettenquartett der Musikschule. Mit einem wunderbaren Buffet und Getränken klang der Abend stimmungsvoll aus.
Ehrung für zwei Gründungsmitglieder: (von links nach rechts) 1. Vorstand Christine Moos, Kassierin Gabi Hanrieder, Christa Rennicke und Rosemarie Uffinger
Bericht/Foto: Christiane Glaeser
Echinger Forum | 12.2022
Die einen wollen es loswerden, für die anderen geht ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Von der Babywippe über Holzspielzeug zu den Playmobil- und Legosachen gab
es wieder allerhand zu entdecken auf den gut gefüllten Tischen im Bürgerhaussaal. Auch Spiele und Bücher für alle Altersklassen gab es reichlich. Kinderwägen und Autositze, allerlei fahrbare
Untersätze vom Fahrrad über Roller, Skiausrüstungen, Schlittschuhe und Inlineskater, es war für jeden etwas dabei. Beliebt ist stets auch das reichliche Angebot an selbstgemachten Kuchen und Torten,
die von den Damen der Nachbarschaftshilfe im Foyer angeboten werden.
Los ging es am Samstagmorgen, den 12.11.2022, mit der Abgabe der zu verkaufenden Artikel. Bereits im letzten Jahr, auch aus der Not heraus geboren, die Kontaktbeschränkungen wegen der Pandemie
einzuhalten, hatte sich das Basarteam der NBH etwas ganz Geniales einfallen lassen. Man muss nicht mehr stundenlang in der Schlange anstehen, um seine Sachen abzugeben. Nun können die Abgabelisten
einfach zuhause heruntergeladen und ausgefüllt werden. Die Etiketten werden dann von der NBH dazu beschriftet und ausgedruckt. Die Verkäufer liefern ihre Ware in eigenen Klappboxen an. Das geht ganz
schnell. Und im Hintergrund werkeln die fleißigen Helferinnen, bringen die Etiketten an und verteilen alles thematisch auf den Tischen. Und schon konnte es losgehen.
Pünktlich um 13 Uhr öffneten sich die Türen zum Bürgerhaussaal. Die einen wissen genau, was sie brauchen, die anderen stöbern nach Lust und Laune. Von den ca. 2.000 abgegebenen Teilen fanden 60 %
neue Besitzer. Die Käufer, in der Regel Eltern bzw. Großeltern, waren zufrieden, und die Kleinen können sich schon mal auf Weihnachten freuen. Denn das Christkind wird für so manchen bereits etwas im
Gepäck haben.
Und wie heißt das Motto der NBH: Nach dem Basar ist vor dem Basar. Der nächste findet am 03./04. März 2023 statt. Dann geht es wieder um Kinderbekleidung für Frühling und Sommer.
Bericht/Foto: Nachbarschaftshilfe
Freisinger Tagblatt | 23.11.2022
50 Jahre Nachbarschaftshilfe Eching
Von der "Geburtshilfe" durch die FWG bis zum eigenen "Kind im Fokus"
Eching — Von Ulrike Wilms — Die Bezeichnung Nachbarschaftshilfe ist Programm, Verpflichtung und Herausforderung des gleichnamigen Echinger Ortsvereins, der
kürzlich seinen 50. Geburtstag im ASZ feierte umrahmt vom Klarinettenquartett der Musikschule und bei einem kleinen Imbiss.
Die gut 30 anwesenden Mitglieder konnten auf ein halbes Jahrhundert unspektakulärer, tatkräftiger Bürgerhilfe anstoßen — „und auf die nächsten 50 Jahre", Rathauschef Sebastian Thaler augenzwinkernd
anmerkte. Er überreichte ein Geldgeschenk der Gemeinde an Vorsitzende Christine Moos. Glückwünsche übermittelte auch Gertrud Wucherpfennig, Vorsitzende des Trägervereins „Älter werden in Eching", mit
dem die Nachbarschaftshilfe im ASZ seit dessen Inbetriebnahme zusammenarbeitet. „Der Blick zurück auf 50 Jahre Vereinsbestehen darf uns also alle mit Freude und einer gewissen Portion Stolz
erfüllen", sagte Moos in ihrer Festrede.
Ein weiblicher Verein
Sie charakterisierte Engagement und Zusammenhalt der aktiven Frauen —die Nachbarschaftshilfe ist in Eching weiblich - über die Jahre als „starkes Team und oft auch mehr als das. Denn es sind über die Zeit viele Freundschaften und enge Beziehungen entstanden." Sie bedankte sich für Einsatz, Leidenschaft und Hilfsbereitschaft bei den aktiven „Nachbarschaftshelferinnen" und bezeichnete sie als „nicht zu bezahlenden Schatz". Angesichts sich ändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und auch vor dem Hintergrund immer neuer Herausforderungen mahnte Christine Moos allerdings an, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen: „Halten wir unser Engagement weiter hoch, erfinden wir uns stetig neu, behalten wir unser Ohr nah an unseren Mitmenschen. Kurz: Lasst uns alle die NBH von morgen mitgestalten.
Wie alles begann
Im November 1972 schlug die Geburtsstunde der NBH-Eching. Als Geburtshelfer könnte man die Freien Wähler bezeichnen, die auf Betreiben ihrer Mitglieder Kurt Eckerlein
und Wilma Becker die Gründung einer Nachbarschaftshilfe in das damalige MG-Programm zur Gemeinderatswahl aufgenommen hatten. Der neue Verein löste sich von seinem kommunalpolitisch motivierten
Hintergrund und stellte eine überparteiliche und überkonfessionelle Selbsthilfeorganisation dar.
Als Gründungsvorsitzender fungierte Kurt Eckerlein, der 1976 von seiner Stellvertreterin Wilma Becker an der Vereinsspitze abgelöst wurde. 1982 bis 1989 leitete Christa Rennicke die NBH. Es folgten
Hannelore Schacht (1989 bis 1991), Lioba Moos (1991 bis 1999), Sonja Riemensperger (1999 bis 2015), Heimgard Lichtenfeld (2015 bis 2021) und seit 2021 Christine Moos. Dem aktuellen Vorstandsteam
gehören außerdem Stellvertreterin Cordula Brand, Schriftführerin Alice Kopp, Schatzmeisterin Gabriele Hanrieder und die drei Beisitzerinnen Claudia Schibelhut-Buhmann, zuständig für Öffentlichkeits-
und Pressearbeit, Webmasterin Gisela Rosemeyer und Basar-Koordinatorin Bettina Noack an.
55 Mitglieder
Gegenwärtig zählt der Verein 55 Mitglieder, 25 sind aktiv im Einsatz und bringen sich in die Veranstaltungen und Aktionen ein. Der Jahresbeitrag für die fördernden
Mitglieder beträgt 13 Euro.
Die selbstgestellten Aufgaben der NBH umfassten bei der Gründung Babysitting, Haushaltshilfe in Not- und Krankheitsfällen und Seniorenbetreuung. Bereits 1974 entstand die Idee eines
Second-Hand-Basars für Kinderkleidung. Heute zählen jeweils im Frühjahr und Herbst zwei Basare für Kinderbekleidung, der Fasching für Junggebliebene und die Seniorenweihnachtsfeier zum Repertoire.
Regelmäßig werden das Seniorenstüberl und der Kaffeeklatsch veranstaltet.
Kooperationspartner
Seit der Aufnahme des ASZ ins Mehrgenerationenhaus ist die Nachbarschaftshilfe Kooperationspartner. Babymassage, Müttertreff, Kinderturnen und Mädchentreff wurden
durch die NBH initiiert. Zudem werden immer wieder karitative Einrichtungen mit Spenden unterstützt. Auch der Flüchtlingshelferkreis ist unter dem Dach der NBH angesiedelt.
Als groß gewordenes NBH-Kind könnte man den 2012 gegründeten Trägerverein des ursprünglich bei der NBH angesiedelten Tagesmutterprojekts „Kind im Fokus" bezeichnen. Auf die Erschwernisse während der
Pandemie hat die Nachbarschaftshilfe aktiv reagiert, beispielsweise während des Lockdowns, als Einkaufsteams gebildet oder Freiluft-Flohmärkte ins Leben gerufen wurden.
Helfer gesucht
Gesucht werden jederzeit neue Mitglieder (auch Männer sind willkommen), die sich bei der Nachbarschaftshilfe einbringen. Infos unter nbh-eching.de.
Gehörten vor 50 Jahren zu den Gründungsmitgliedern der Echinger Nachbarschaftshilfe: Rosemarie Uffinger (rechts)
und Christa Rennicke (2. v. r.) sind nachweislich damit die ältesten Vereinsmitglieder. Für ihr langjähriges Engagement wurden sie von den Vorstandsmitgliedern Christine Moos (l.) und Gabi Hanrieder
(2. v. l.) geehrt.
Foto: WILMS
Seit geraumer Zeit eng miteinander verbunden sind das ASZ, gewissermaßen auch das Zuhause der Nachbarschaftshilfe,
und die NBH. So freute sich NBH-Chefin Christine Moos (r.), mit diesem Spendenscheck „auch etwas zurückgeben zu können" — nämlich an Gertrud Wucherpfennig, Vorsitzende des ASZ-Trägervereins „Älter
werden in Eching "
Foto: WILMS
Freisinger Tagblatt | 28./29.05.2022
Da kam Farbe und Leben in Echings gute Stube: Vor Kurzem herrschte auf dem Bürgerplatz zwischen Rathaus, Alt-Andreas, Bürgerhaus und Alten-Service-Zentrum reges Basartreiben — von privat für privat: Die Nachbarschaftshilfe lud zum zweiten Mal zu einem Flohmarkt für Kinderartikel ins Ortszentrum ein. Käufer und Verkäufer und die Veranstalter freuten sich gemeinsam über das wunderschöne Wetter, bei dem die Geschäfte und auch Verkaufs- und sonstige .Gespräche umso mehr Spaß machten.
TEXT/FOTO: ULRIKE WILMS
Freisinger Tagblatt | 19.02.2022
Eine „narrensichere" (Ausnahme-)Regel hatte das kreative Team der Nachbarschaftshilfe ersonnen. Und so wurde anstelle der beliebten Ü60-Faschingsparty im Saal des ASZ-Mehrgenerationenhauses ein faschingsbunter, Corona-konformer aber dennoch fröhlicher Kaffeeklatsch für junggebliebene Senioren kreiert. Das obligatorische 2G wurde an diesem Nachmittag gerne auf ein 3G mit Gemütlichkeit, Geselligkeit und gute Laune erweitert. Für das Verwöhnprogramm und die freundliche Bewirtung direkt an den großen Tischen mit Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und Krapfen — später durften auch Würstl nicht fehlen — kümmerten sich, natürlich verkleidet, die erprobten Damen der Nachbarschaftshilfe. Für alle kostümierten Gäste wurde sogar ein Freigetränk kredenzt.
TEXT/FOTO: ULRIKE WILMS